Seit Jahrzehnten reisen Mitglieder von Täufergemeinden aus den USA, Kanada und anderen Ländern nach Europa. Sie wandeln auf den Spuren ihrer Vorfahren: in Holland, wo der Namensgeber der Mennoniten Menno Simons lebte, im Elsass und in der Pfalz, wohin viele Täuferfamilien aus der Schweiz geflüchtet waren. Und sie kommen in die Schweiz. Sie besuchen im Emmental Schloss Trachselwald und das Täuferversteck auf dem Hof Hinterhütten in Trub oder den Haslebacherhof in Erinnerung an den letzten im Kanton Bern hingerichteten Täufer. Sie besuchen den Jura, wo Mennoniten Zuflucht fanden. Sie pilgern zur Täuferhöhle bei Bäretswil im Zürcher Oberland oder Schleitheim SH als Ort, wo das erste Täuferbekenntnis formuliert wurde. Und sie besuchen Zürich - die Wiege der Täuferbewegung. Es ist mehr als Tourismus. Es geht um Fragen wie «Woher kommen unsere Vorfahren und warum wurden sie so hart verfolgt und vertrieben?»
Viele Jahre kamen die Täufergruppen anonym wie andere Touristen. Doch dann sandten «Zeichen der Erinnerung und der Versöhnung» eine deutliche Botschaft: Ihr seid bei uns willkommen! Die Gedenkplatte an der Limmat verbunden mit dem Bekenntnis von 2004, das Täuferjahr 2007 im Emmental oder der Schweizer Dialog zwischen Mennoniten und Reformierten 2006-2009 unter dem Motto «Christus ist unser Friede» bauten Brücken und schafften Beziehungen.
2025 wird ein besonderes Jahr: 500 Jahre Täuferbewegung! Bereits sind in den USA und Kanada Gruppenreisen zum Jubiläum am 29. Mai in Zürich geplant - und z.T schon ausgebucht. Die Veranstaltung wird verantwortet von der Weltkonferenz der Mennoniten (Mennonite World Conference). Die Evangelisch-reformierte Landeskirche des Kantons Zürich unterstützt sie finanziell.
Nicht nur Reisegruppen, sondern auch Familien und Einzelreisende werden dann nach Zürich pilgern und weitere Orte in der Schweiz mit täuferischem Bezug aufsuchen. Es wird ihre Reise bereichern, wenn sie einheimische Mitchristen kennenlernen. Geben wir ihnen ein herzliches «Willkommen», mit einem Gästezimmer!